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Naturkindergarten „Schutterwichtel“ nimmt Gestalt an

Träger BRK sucht noch Erzieher/innen, Kinderpfleger/innen und Berufspraktikanten

Wellheim (pso) Unter knorrigen Obstbäumen, mit Blick auf das Schuttertal, entsteht etwas Neues: Der Naturkindergarten „Schutterwichtel“ bietet unter der Trägerschaft des BRK Kreisverbandes Eichstätt ab September 2022 Platz für bis zu 20 Kinder ab drei Jahren. Bei einem Ortstermin mit Wellheims Bürgermeister Robert Husterer fassten Vertreter des BRK und des Fördervereins Naturkindergarten die nun feststehenden Rahmenbedingungen zusammen. 
Als Standort vorgesehen ist ein Bereich neben der Wellheimer Grundschule. Hier soll ein großer, kindgerechter Schäferwagen als „Hauptquartier“ Platz finden. Im Untergeschoss des Schulgebäudes steht der ehemalige Werkraum als Schutzraum dauerhaft zur Verfügung. Im Falle eines Unwetters können sich die Kinder hierhin zurückziehen. Dies sei nur einer von etlichen Synergieeffekten, die der Standort bietet, betont Husterer. „Wasser- und Kanalleitungen sind in unmittelbarer Nähe vorhanden, sodass ohne großen Aufwand daran angeschlossen werden kann.“ Zum Pausenhofbereich der Schule sowie zum viel genutzten Fußweg am Hüttenweg, der selbstverständlich erhalten bleibt, soll nach dem Willen der Verantwortlichen eine natürliche Abgrenzung kommen, etwa eine niedrige Hecke oder Holzzäune, die von den Kindern gestaltet werden können. 
„Das Bayerische Rote Kreuz ist mit Kitas bereits gut aufgestellt“, betont Michael Gorum, Kreisgeschäftsführer des BRK. „Wir wollen den Grundgedanken des BRK schon frühzeitig mitgeben und beispielsweise auch benachteiligte Kinder gleichwertig aufwachsen lassen. Den Naturkindergarten Schutterwichtel sehen wir als eine große Chance, etwas Neues zu schaffen, das weithin einzigartig ist.“ Einen reinen Naturkindergarten gibt es in der Region noch nicht. Stefanie Frank-Sprogies, beim BRK Eichstätt zuständig für das Resort Kinder und Jugend und damit auch Ansprechpartnerin für die „Schutterwichtel“, schwärmt in höchsten Tönen vom Konzept eines Naturkindergartens: „Das Urspiel, das intuitiven Spielen in der Natur, ist enorm wichtig für die Entwicklung von Kindern“, so die gelernte Erzieherin und Sozialpädagogin. „Unsere Gesellschaft sitzt zu viel, leider auch schon im Kindesalter. Draußen in der Natur finden die Kinder die Ruhe und Freiheit, die sie brauchen.“  
Schon im August 2020 hatte sich ein Förderverein gegründet, der sich seitdem für die Schaffung eines Wald- oder Naturkindergartens stark macht. Kathrin Schmidt, eine von drei gleichberechtigten Vorsitzenden und selbst von Beruf Erzieherin, hebt die vielseitigen Möglichkeiten des Naturkindergartens in Wellheim hervor: „Man ist hier nicht nur rein auf den Wald fixiert, sondern hat beispielsweise die Schutterquelle, verschiedene Spielplätze, aber auch den Wald am Galgenberg sowie die Streuobstwiese in der Nähe.“  
Zum aktuellen Zeitpunkt seien schon zehn Kinder vorangemeldet, schildert Gorum, „ohne dass wir überhaupt Öffentlichkeitsarbeit betrieben haben“. Eine große Herausforderung gibt es allerdings: Der BRK ist noch auf der Suche nach Personal. Naturpädagogik sei schon eine eigene Richtung, so Frank-Sprogjes, die sich aber optimistisch zeigt: „Wir als BRK bürgen dafür, dass geeignetes Personal eingestellt wird.“ Es seien zudem Fortbildungen in der Naturpädagogik geplant. Die neuen Mitarbeiter könnten sich von Anfang an aktiv und kreativ einbringen, betont auch Gorum, denn „gemeinsam mit der Gemeinde und dem Förderverein wollen wir den Naturkindergarten zum Erfolg machen“. 
Interessierte Familien, aber auch Stellenbewerber, finden auf der Homepage des BRK Kreisverbandes Eichstätt unter www.kveichstaett.brk.de alle Informationen zum Naturkindergarten „Schutterwichtel“, ebenso wie ein Anmeldeformular und Kontaktdaten. 

Bildunterschrift: 
Der Nebel lichtet sich nicht nur über dem Schuttertal, sondern auch über den Plänen rund um den neuen Naturkindergarten in Wellheim. Stefanie Frank-Sprogies und Michael Gorum vom BRK, Bürgermeister Robert Husterer und Kathrin Schmidt als Vertreterin des Fördervereins Naturkindergarten (von rechts) informierten nun über die konkreten Vorhaben.