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Was die Pandemie mit uns macht. Aus Sicht der Mitarbeiter im Rettungsdienst.

Seit nunmehr 6 Monaten leben wir in Deutschland mit dem Corona-Virus.
Wie sehr sich unser Leben durch das Virus verändert hat, erleben wir alle tagtäglich.

Aber wie wirkt sich das Ganze auf die Berufsgruppen aus, die jeden Tag damit umgehen müssen? Wir möchten anhand des Rettungsdienstes zeigen, welche Veränderungen die Pandemie im Alltag für einzelne Berufsgruppen mit sich bringen kann. „Die eigene Sicherheit steht an erster Stelle“, so Stefan Kalliga Leiter Rettungsdienst des Bayerischen Roten Kreuzes Kreisverband Eichstätt. Für unsere Mitarbeiter ist es teilweise sehr schwierig zu erkennen, welche Art von Erkrankungen vorliegen. Grippe, Erkältung oder Covid, die Symptome sind doch sehr ähnlich. So wird bei Verdacht auf Infektionen immer mit kompletter Schutzausrüstung gearbeitet und selbst bei Notfällen, ohne Hinweise auf einen Infekt, sind alle Rettungsdienstmitarbeiter angehalten, ausreichende Hygienemaßnahmen im Vorfeld zu beachten.  Somit ist in beiden Fällen für den Schutz des Personals gesorgt, dafür erfordert das Auskleiden und Desinfizieren nach einem Infekttransport immer einen höheren Zeitaufwand. So müssen vorgegebene Abläufe eingehalten, sowie das gesamte Fahrzeug nach den geltenden Hygienebestimmungen gereinigt werden. Die Schutzausrüstung muss nach einem Einsatz fachgerecht entsorgt oder wiederaufbereitet werden. Das nimmt umso mehr Zeit in Anspruch, sofern keine Einmal-Schutzkleidung im Vorfeld angelegt werden konnte. Somit steht das Fahrzeug, sowie die Mannschaft der Rettungsleitstelle nach einer Infektfahrt für einen begrenzten Zeitraum nicht zur Verfügung.

 

Bei der gewohnt guten Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern hat sich kaum was geändert. Allerdings werden in Zeiten von erhöhten Corona-Fällen die Patienten durch Schleusen getrennt und von dem Krankenhauspersonal gesichtet. Anschließend werden die Patienten auf die für sie zuständigen Stationen verteilt. Das führt zwangsläufig zu längeren Wartezeiten. Aber auch hier gilt: „safety first“.

 

„Die vielen Maßnahmen, die im Vorfeld durch den Rettungsdienst getroffen werden, sorgen für ein hohes Maß an Sicherheit, für unser Personal als auch für die Patienten und Verunfallten.“ fasst Stefan Kalliga zusammen.

 

„Aber nicht nur bei der Versorgung der Patienten und Verunfallten hat sich der Aufwand erhöht, sondern auch die Beschaffung von Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel ist es schwieriger geworden. Auf dem Höhepunkt der ersten Welle waren kaum noch Schutzkittel, Desinfektionsmittel und andere Schutzausrüstung auf dem freien Markt zu bekommen.

Aktuell ist es immer noch sehr aufwendig, Schutzhandschuhe in entsprechender Größe bekommen“, meint Stephan Murböck stellvertretender Kreisgeschäftsführer beim BRK Eichstätt.

Der Kreisverband ist gerade dabei, ein größeres Lager für eine bevorstehende zweite Welle anzulegen.

 

Das es während der ersten Welle nicht zu Ausfällen kam, dafür war die Unterstützung durch den Landkreis maßgeblich. So konnten wir uns immer der Unterstützung durch den Katastrophenschutz im Landratsamt sicher sein. „Dafür möchten wir uns nochmals herzlich bei den Verantwortlichen des Landkreises bedanken“, so Michael Gorum Kreisgeschäftsführer BRK Eichstätt.

 

Bedanken möchte sich die gesamte Geschäftsleitung und Vorstandschaft auch bei allen freiwilligen ehrenamtlichen Helfern, die sich während der ersten Welle bereit erklärt haben, den zusätzlichen Infektionskrankenwagen für den Landkreis zu besetzten. Wir waren immer in der Lage diesen zu besetzen. Auch den Helfern, die bei der Registrierung der ersten Corona Verdachtsfälle beteiligt waren, möchten wir unseren Dank aussprechen.

Das Fahrzeug, dass wir zur Verfügung stellen konnten, ist ein Kreisverbandeigenes Fahrzeug, welches aus Spenden- und Fördermitgliedsspenden finanziert wird, um im Bedarfsfall Spitzen abzudecken zu können.

Dafür stehen in unserem Kreisverband7Fahrzeuge zur Verfügung.

Ohne unsere Unterstützer und Förderer wäre das nicht möglich.

Auch Ihnen gilt unser Dank.

 

„In einem Flächenlandkreis wie Eichstätt nun mal einer ist, werden wir immer auf zusätzliche Hilfsmittel angewiesen sein. Aber wir sind dafür gerüstet und sehen auch einer zweiten Corona Welle gefasst, aber auch mit der gebotenen Vorsicht entgegen.

Die Menschen in unserem Landkreis beweisen gerade in dieser Zeit wie stark der Zusammenhalt ist, wenn es darauf ankommt:“ meint Michael Gorum Kreisgeschäftsführer BRK Eichstätt.