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Ehrung verdienter Mitglieder bei der Herbstvollversammlung der Kreiswasserwacht Eichstätt

Vollversammlung der Kreiswasserwacht Eichstätt tagt

Bildbeschreibung: 
Johanna Wrede (rechts) und Josef Schön (Mitte) wurden für ihre vorbildlichen Leistungen bei der Wasserwacht von Kreiswasserwachtchef Peter Gampl mit den Worten „Euer Einsatz verdienst höchste Wertschätzung“ ausgezeichnet.

Zur Vollversammlung der Kreiswasserwacht Eichstätt trafen sich die Leitungskräfte der Wasserwachtortsgruppen Altmannstein, Beilngries, Breitenfurt, Eichstätt, Gaimersheim, Großmehring, Kipfenberg, Kösching und Wellheim in der Domstadt. 
Schon in seinen Eröffnungsworten überbrachte der Vorsitzende der Kreiswasserwacht, Peter Gampl, die Grüße und den Dank der BRK-Präsidentin Angelika Schorer sowie des Kreisgeschäftsführers Michael Gorum. Bei seinen Ausführungen ließ Gampl die Versammlungsteilnehmer an den Grundsatzentscheidungen der BRK-Landesversammlung und aus der Bezirksversammlung der Wasserwacht teilhaben. Gleichzeitig schwor er seine Kameradinnen und Kameraden auf einen strikten Sparkurs ein, der dem BRK und somit auch die Wasserwacht verordnet wurde. Die in allen Bereich gestiegenen Ausgaben bei einer gleichzeitig eingetretenen Stagnation bzw. dem Rückgang von Einnahmen machen diese Zäsur erforderlich, um die Handlungsfähigkeit weiterhin erhalten zu können. Im Bereich der Wasserwacht zeigt sich die Entwicklung deutlich an gestiegenen Nutzungsentgelten für Hallenbäder, den erheblich gestiegenen Ausgaben für EDV und Software sowie einer geforderten Ergänzung von Ausstattungen für die Schnelleinsatzgruppen des Wasserrettungsdienstes. Ausgaben müssen zukünftig einer Einteilung in Priorisierungsstufen unterzogen werden. Dabei steht selbstverständlich die Erhaltung der wasserrettungsdienstlichen Komponenten im Vordergrund. Weitere Schwerpunkte werden die persönlichen Schutzausrüstungen und die Jugendarbeit haben. Schon jetzt ist ein Großteil der Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge dadurch gebunden, dass laufende Kosten abgedeckt werden. Wäre die Wasserwacht keine vor allem ehrenamtlich geprägte Einrichtung, könnte sie ihre Aufgaben nicht annähernd finanzieren. Damit wird deutlich, dass das Ehrenamt eine tragende Säule unserer Gesellschaft, in guten und 
vor allem auch in schwierigen Zeiten ist. Deshalb ist es notwendig, dass wir für unsere aktiven Helferinnen und Helfer alles tun müssen, um ihre eigene Sicherheit im Einsatz gewährleisten zu können. Gleichzeitig gilt es, dieses Engagement nachhaltig zu würdigen. 
Gampl dankte seinen Ortsgruppen für ihre disziplinierte Haushaltspolitik und bat darum, diese auch weiterhin fortzusetzen. Um die Leistungsbereitschaft der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu visualisieren, stellte der Redner eine Musterberechnung vor, bei der geleistete Stunden mit der jährlichen Arbeitszeit von Vollzeitkräften, bei einem Jahresgehalt von 50.000 €, verglichen wurden. Dabei ergeben die über 66 000 Std. aus dem Vorjahr ersparte Personalkosten in einer Höhe von 1.950.000 €. Damit wird deutlich, dass Wegfall von Ehrenamt unser Staatssystem zum kollabieren bringen würde. 
Im Kontext dazu wünscht sich der Vorsitzende vor allem in Hinblick auf staatliche Förderungen nicht nur Versprechen, sondern Taten. Wer der Wasserwacht Aufgaben des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes überträgt, muss auch dafür sorgen, dass diese gegenfinanziert werden. Hier die Bereitstellung oder die Förderung der Beschaffung von Ausrüstung alleine nicht ausreichend. Auch die Kosten für die Unterbringung der Gerätschaften, der laufende Unterhalt sowie die Ausbildung der Helferinnen und Helfer ist Aufgabe des Staates. 
Für die Kreisjugendleitung berichtete Teresa Gampl über Großveranstaltungen wie das Zwergerlschwimmen in Eichstätt, den Jugendrettungsschwimmwettbewerb in Beilngries und das Jugendzeltlager in Großmehring. Alle diese Events wurden sehr gut angenommen und wirkten als Motivationsspritze für die beteiligten Kinder und Jugendlichen. Schon wenn beim Abschlussmeeting die obligatorische Frage nach einer Wiederauflage der Veranstaltung gestellt wird und die Kids dann in ein Schreien und Jubeln ausbrechen ist klar, dass jedes Engagement auf diesem Sektor eine optimale Investition in die Zukunft darstellt. Spaß am Spiel und Freude am Helfen sind zwei untrennbare Bereiche für eine gute Jugendarbeit der Wasseracht. 
Michael Omasreither, Technischer Leiter der Kreiswasserwacht, berichtete über Einsätze, Wachdienste, Sanitätsdienste und vor allem den Wachdient am Kratzmühlsee. Auch auf diesen Betätigungsfeldern zeigte sich die Wasserwacht wieder als sehr verlässlicher Partner. Mit Hilfestellungen für das Rote Kreuz im Landrettungsdienst, Katastrophenschutz, bei Großveranstaltungen, Blutspendeaktionen oder im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit ist die Wasserwacht ein zuverlässiger Partner des BRK-Kreisverbandes. Auch die HvO-Dienste in Wellheim, Großmehring (ausschließlich Wasserwacht) und Altmannstein (Wasserwacht und Bereitschaft) wären undenkbar ohne die Wasserwacht. Der Technische Leiter sagte abschließend: „Ich bin stolz, für diese großartige Truppe Verantwortung tragen zu dürfen“. 
Als einen Höhepunkt des Abends bezeichnete Gampl die Überreichung von Ehrungen an zwei verdiente Mitglieder. Im Namen des Freistaates Bayern überreichte der Vorsitzende an die stellv. Jugendleiterin, Johanna Wrede, das Ehrenzeichen am Bande für 25-jährige Dienstzeit. Er würdigte den langjährigen Einsatz als besondere Leistung, da die Geehrte aufgrund eines Dienstunfalls bei der Wasserwacht erhebliche körperliche Schäden erlitten hat. Die Liebe zu „ihrer Wasserwacht“ hat ihr zurück ins aktive Leben geholfen und so eine neue Perspektive geschenkt.  
Die zweite Ehrung für besondere Verdienste um die Wasserwacht ging an Josef Schön. Er ist aktuell Vorsitzender der Wasserwacht Ortsgruppe Eichstätt und erhielt die Wasserwachtmedaille in Bronze. 
Josef Schön kam als Quereinsteiger zur Wasserwacht. Er absolvierte seine Grundausbildung in der Wasserwacht und übernahm Führungsverantwortung in der Ortsgruppe Eichstätt als stellv. Ortsvorsitzender und seit 2021 als Vorsitzer der Ortsgruppe. Josef Schön ist darüber hinaus im Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) der Hilfsorganisationen im Landkreis Eichstätt als Führungskraft tätig. In dieser Funktion ist er Bindeglied zwischen den Hilfsorganisationen von BRK mit Wasser- und Bergwacht, Malteser Hilfsdienst, Feuerwehr und THW. Seine kameradschaftliche Umgangsart hilft ihm, verschlossene Türen zu öffnen und den richtigen Zugang zum Menschen zu finden.
Verbunden mit der Bitte, der Wasserwacht auch weiterhin gewogen zu bleiben, dankte der Vorsitzende für die Mitarbeit „im Dienste am Menschen“ und wünschte eine ruhige und besinnliche Adventzeit.