Leitungskräfte der Kreiswasserwacht Eichstätt treffen sich zur Frühjahrsversammlung
Zur diesjährigen Frühjahrstagung trafen sich die Vorstände der Wasserwachtortsgruppen mit der Kreiswasserwachtleitung im BRK Kreisverband Eichstätt. Dabei konnte der Chef der Kreiswasserwacht Peter Gampl beachtliche Zahlen präsentiert, hinter denen sich ein großartiger Einsatz der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer verbirgt.
Für die Wasserwacht war das Jahr 2022 nur noch von geringen Einschränkungen durch Corona gezeichnet. So war es nicht verwunderlich, dass in allen Einsatz- bzw. Tätigkeitsbereichen ein erhöhter Bedarf ergab und dieser wiederum mit einem Anstieg der persönlichen Belastung der einzelnen Helferinnen und Helfer einher ging. Besonders hob der Vorsitzende hervor, dass viele Mitglieder - auch nach der Pandemie - wieder bereit waren, ihre Zeit dem Ehrenamt zur Verfügung zu stellen. Nur dadurch sei dieses extrem positive Ergebnis möglich gewesen.
Wasserretter der Ortsgruppen Altmannstein, Beilngries, Breitenfurt, Eichstätt, Gaimersheim, Großmehring, Kipfenberg, Kösching und Wellheim führen durch ihr Tun die Erfolgsgeschichte der Wasserwacht im Landkreis weiter. Selbst eingefleischte Kenner der Hilfsorganisation waren von dem gigantischen Zahlenfeuerwerk beeindruckt. So waren die Frauen, Männer und Jugendlichen der Wasserwacht 2022 66 060 Stunden ehrenamtlich im Einsatz. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von knapp 16 %. Dass hinter dieser Zahl das Engagement vieler Menschen steht, die Tag und Nacht über 365 Tage im Jahr ihre Freizeit opfern und dabei ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hintenanstellen, verdient größte Anerkennung und Wertschätzung. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass sich Menschen für den Dienst an der Allgemeinheit bereithalten, so Gampl. Damit die Aufgaben des Wasserrettungsdienstes erfüllt werden können, ist eine umfangreiche und qualitativ hochwertige Ausbildung erforderlich. Über 15 000 Stunden investierten die Mitglieder in diesen Bereich. Für die Kinder- und Jugendarbeit brachten die Ortsgruppen 7 497 Stunden auf. Dass für ein Mitglied der Wasserwacht das Schwimmen- und Rettungsschwimmen eine besondere Bedeutung hat, sollte jedem klar sein. Die dafür erforderliche körperliche Fitness ist für die Wasserwachtler ein unbedingtes Muss und wird - unter anderem - durch das regelmäßige Schwimmtraining aufrechterhalten.
Da die Wasserwacht nicht zum Selbstzweck aktiv ist, sondern im Auftrag des Freistaats Bayern Aufgaben des Wasserrettungsdienstes übernimmt, zeigt sich in der Bereitstellung von vier Schnelleinsatzgruppen im Kreisgebiet. Diese werden neben der Arbeit in den Ortsgruppen als überregional einsetzbare Einsatzeinheiten vorgehalten. Dafür stellt die Wasserwacht Wasserrettungsfahrzeuge in Altmannstein, Beilngries, Eichstätt und Großmehring bereit. Zur Ergänzung gibt es eine Unterstützungsgruppe bei der Wasserwacht Wellheim. Zu 11 Wassernoteinsätze wurden die Wasserretter von der integrierten Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung ausgesandt. Sie mussten Personen aus Wassernot retten, vermisste Menschen suchen oder Leichen bergen.
Der für die Einsatzdienste verantwortliche Technische Leiter Michael Omasreither verwies darauf, dass eine erfolgreiche Einsatzabwicklung eng mit der gelebten Kooperation zwischen den Ortsgruppen aber auch Kreisübergreifend verbunden ist. In diesem Kontext die optimale Zusammenarbeit mit befreundeten Hilfsorganisationen und der Polizei zu nennen. Seit vielen Jahren arbeitet die Kreisführung daran, Ressentiments abzubauen und den Gemeinschaftsgedanken zu stärken. Jedes einzelne aktive Mitglied hat Anteil an der positiven Entwicklung der Wasserwacht und trägt somit zum Erfolg der Hilfsorganisation bei. Wie in einem großen Räderwerk greifen auch hier die einzelnen Komponenten ineinander und erreichen damit den größten Benefiz für die hilfesuchenden Menschen.
Neben der Power der Helferinnen und Helfer ist es erforderlich, eine umfangreiche technische Ausrüstung vorzuhalten. Um zukunftsweisend aufgestellt zu sein, beschaffte die Kreiswasserwacht zwei neue Motorrettungsboote für die SEG Großmehring mit einem Gesamtwert von knapp 50,000 € sowie drei Tauchausrüstungen mit Kosten von über 10.000 €. Für den Helfer vor Ort Dienst in Großmehring stand ebenfalls die dringend erforderliche Ersatzbeschaffung an. Insgesamt musste die Wasserwacht Gesamtausgaben in Höhe von 118.332,76 € stemmen. Dies sei nur möglich, da die Mitgliederzahlen konstant sind und die Förderer ihrer Wasserwacht treu verbunden bleiben.
Jugendleiterin Teresa Gampl berichtete über die Schwerpunkte ihrer Arbeit. Sie machte dabei deutlich, dass eine effiziente Jugendarbeit und eine optimale Ausbildung die Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft seien. So ist es für die Kreiswasserwacht unabdingbar, Veranstaltungen wie das Zwergerlschwimmen oder der Jugendrettungsschwimmwettbewerb weiterhin intensiv zu bewerben. Die jährlich steigende Teilnehmerzahl zeigt, dass Kinder und Jugendlich diese Förderangebote gerne annehmen und sich über die Großveranstaltungen sehr freuen. Das Jugendzeltlager 2023 in Großmehring wird dabei einen Höhepunkt der Jugendarbeit darstellen. Gleichzeitig ist feststellbar, dass sich junge Menschen sehr wohl für eine ehrenamtliche Arbeit gewinnen lassen, wenn sie ausreichend fordernd aber nicht überfordernd ist. Die Hinführung der Jugend zur Wasserwacht und damit die Konfrontation mit dem Gedankengut des Roten Kreuzes sind unverzichtbare Pfeiler für ein gelingendes Gesellschaftsleben.
Der BRK Kreisverband war durch seinen stellv. Kreisgeschäftsführer, Stefan Murböck, vertreten. Er zeigte sich beeindruckt vom Zahlenwerk der Wasserwacht und der dahintersteckenden Leistungsbilanz. In seinem Grußwort ging Murböck auf die Veränderungen im BRK Kreisverband ein und bat um Unterstützung durch die Helferinnen und Helfer. Als Rotkreuzfamilie werden wir versuchen, alle an uns gestellten Herausforderungen aus der Sicht eines der größten Sozial- und Wohlfahrtsverbände anzugehen. Dabei setzen wir alles daran, dass die uns treuhänderisch zur Verfügung gestellten Mitgliedsbeiträge und Spenden direkt den Menschen zugutekommen. So sind der Wasserrettungsdienstes und Katastrophenschutz, oder die Förderung der HvO Arbeit klare Aufgaben des BRK Kreisverbandes. Er ermutigte die Anwesenden dazu, sich weiterhin tatkräftig für die Wasserwacht und das BRK zu engagieren. Die Wasserwacht als Mitgliederstärkste Untergruppe des Roten Kreuzes ist ein wichtiger Bestandteil des BRK Kreisverbandes